Erreichbarkeit des Betreuers – was realistisch und wichtig ist

Viele Angehörige und Betroffene wünschen sich, dass ein rechtlicher Betreuer jederzeit erreichbar ist. Gleichzeitig muss eine professionelle Betreuung gut organisiert, planbar und rechtlich korrekt erfolgen. Dieser Beitrag erklärt, wie Erreichbarkeit in der rechtlichen Betreuung geregelt ist, welche Erwartungen realistisch sind und warum klare Strukturen für alle Beteiligten wichtig sind.

Warum Erreichbarkeit so wichtig ist

Die Betreuung umfasst oft dringliche Themen:

  • Zahlungen müssen rechtzeitig angewiesen werden

  • Behörden setzen Fristen

  • Ärztliche Entscheidungen dulden keinen Aufschub

Deshalb ist eine zuverlässige Erreichbarkeit des Betreuers ein wichtiger Bestandteil der Zusammenarbeit.

Gesetzliche Rahmenbedingungen

Das Gesetz schreibt vor, dass ein Betreuer die betreute Person persönlich betreuen und regelmäßigen Kontakt halten muss (§ 1820 BGB). Dazu gehört auch, für die betreute Person und relevante Stellen erreichbar zu sein.

  • Regelmäßige Kontaktmöglichkeiten müssen gewährleistet sein

  • Dauerhafte Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit ist nicht vorgesehen

  • In dringenden Fällen (z. B. medizinische Notfälle) stehen andere Strukturen wie Notärzte, Kliniken oder Sozialdienste zusätzlich bereit

Realistische Erreichbarkeit in der Praxis

Ein Berufsbetreuer trägt Verantwortung für viele Klient:innen gleichzeitig. Damit die Arbeit zuverlässig und effizient gelingt, ist eine strukturierte Erreichbarkeit notwendig:

  • Feste Bürozeiten: Zeiten, in denen Telefonate angenommen und Anliegen bearbeitet werden

  • Postfach und E-Mail: Schriftliche Kommunikation, die auch rechtssicher dokumentiert werden kann

  • Terminvereinbarungen: Persönliche Gespräche finden nach Absprache statt, damit ausreichend Zeit für jedes Anliegen bleibt

  • Vertretungsregelungen: Bei Abwesenheit (z. B. Urlaub) wird die Erreichbarkeit über das Büro sichergestellt

👉 Diese Struktur sorgt dafür, dass Anliegen ernst genommen, dokumentiert und zuverlässig bearbeitet werden können.

Missverständnisse vermeiden

Manche Betroffene oder Angehörige erwarten, dass der Betreuer jederzeit direkt ansprechbar ist – ähnlich wie eine Familie oder ein Freund. Doch ein Betreuer ist kein privater Ansprechpartner für jede Alltagssituation, sondern eine gesetzlich bestellte Vertretung für bestimmte Aufgabenbereiche.

Deshalb gilt:

  • Akute Notfälle werden durch Ärzte, Polizei oder Rettungsdienste geregelt

  • Rechtliche und organisatorische Fragen werden in den vereinbarten Erreichbarkeitszeiten bearbeitet

  • So bleibt die Betreuung planbar, professionell und transparent

Fazit

Eine gute Betreuung lebt von klaren Kommunikationswegen. Verlässliche Bürozeiten, transparente Abläufe und regelmäßiger Kontakt gewährleisten, dass Klient:innen und Angehörige jederzeit gut informiert sind – ohne falsche Erwartungen an eine ständige Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit.

Betreuungsbüro Mirco Thomanek – Wir sind verlässlich erreichbar, gut organisiert und nehmen uns Zeit für die Anliegen der betreuten Menschen und ihrer Angehörigen.

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Wie läuft die Zusammenarbeit mit einem rechtlichen Betreuer ab?

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Wie wird eine rechtliche Betreuung eingerichtet? – Ablauf und Verfahren